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St. Clemens-Fischeln:Fest der unschuldigen Kinder

gemaltes Bild: Jesus im weißen Gewand steht mit drei Kindern unter Bäumen; im Vordergrund stehen Erwachsene und Kinder ihnen gegenüber.
Datum:
Samstag, 28. Dezember 2024 18:00
Ort:
St. Clemens
Clemensplatz 1
47807 Krefeld

Dieses Fest feiert die katholische Kirche am 28.12. in Gedenken an die grausamen Taten die König Herodes nach der Geburt Jesu begangen haben soll. König Herodes ordnete an, dass alle Knaben bis zum Alter von 2 Jahren, die in der Gegend um Bethlehem auf die Welt gekommen waren, getötet werden sollten. Die Hl. Drei Könige hatten ihm erzählt, dass in der Stadt ein Kind geboren wurde, welches dazu bestimmt war, König der Juden zu werden. König Herodes wollte sich aber seine Position nicht nehmen lassen und ordnete daher die Ermordungen an, in der Hoffnung damit auch Jesus zu töten. Jesus aber war gar nicht mehr in der Stadt, sondern seine Familie war mit ihm nach Ägypten geflohen um den Befehlen des Königs zu entgehen.

Ob diese Kindstötungen tatsächlich stattgefunden haben bleibt umstritten. Es gibt zumindest keine sicheren Nachweise dafür.

Warum aber feiert die katholische Kirche solch ein grausam anmutendes Fest?

Heute feiern wir an diesem Tag die Würde der Kinder. Dieses Fest soll uns Erwachsene daran erinnern, dass wir Kinder nicht verletzen dürfen, sondern das wir auf sie achten und sie beschützen müssen. Unsere Kinder sind ein Geschenk Gottes und sie haben eine große Würde. Diese ist unantastbar, wie auch bei allen anderen  Menschen. Jesus, der von seinem Vater Josef beschützt wurde und an dessen Geburt und Kindheit wir an Weihnachten denken, hat als erwachsener Mensch die Kinder um sich gesammelt und sie gesegnet (vgl.Mk 10,14–16).

So entstand dann auch das Ritual der im 19. Jahrhundert entstandenen Kindersegnung. Im Römischen Rituale von 1952 findet man zum ersten mal ein Formular für die Kindersegnung.

Heute benutzt der Priester das Benediktionale, ein liturgisches Buch der römisch-katholischen Kirche, dass viele Segnungen beinhaltet. Im Benediktionale findet man das Formular „Kindersegnung zur Weihnachtszeit“, die am Fest der Hl. Familie (am1. Sonntag nach Weihnachten), am Fest des Hl. Stephanus (26.12) oder am Fest der Unschuldigen Kinder durchgeführt werden kann. Dies kann im Rahmen einer Wortgottesfeier, in der Hl. Messe oder im Anschluss an die Hl. Messe durchgeführt werden. Nach der Eröffnung und den Lesungen segnet der Priester die Kinder. Er breitet die Hände aus und spricht: „Herr Jesus Christus, du bist vom Himmel zu uns Menschen gekommen, um uns deine Liebe zu zeigen. Die Hirten haben sich zu dir auf den Weg gemacht und haben dich voll Freude gefunden. Wir bitten dich, schenke diesen Kindern, die zu dir gekommen sind, deine Liebe. Schütze sie an Leib und Seele und mache sie froh wie die Hirten; der du lebst und herrschst in alle Ewigkeit.“

 

Es gibt aber auch viele andere Bräuche. Oft wurde früher dieser Tag als großer Feiertag begangen. In Waisenhäusern und kirchlichen Einrichtungen durften die Kinder alles auf den Kopf stellen und die Erwachsenen mussten tun was die Kinder befahlen. In Klosterschulen wurde an dem Festtag ein „Kinderbischof“ gewählt und dieser bestimmte den Ablauf des Tages und machte den Lehrern Verbesserungsvorschläge für die Schule. In Familien wurde oft ein spezielles Kinderprogramm organisiert.

In Spanien gibt es auf den Weihnachtsmärkten Scherzartikel zu kaufen und die Kinder spielen den Eltern lustige Streiche.

In Österreich ziehen viele Kinder an diesem Tag von Tür zu Tür und wenn geöffnet wird „schlagen“ sie die Erwachsenen leicht mit Ruten und sagen einen Spruch auf:

Frisch und g’sund, frisch und g’sund,
lang leben, alt werden,rn
nix klunzn, nix klagen, bis i wieder kum schlagen.
Christkindl auf dem Hochaltar
wünscht ein gutes neues Jahr.

Zum Dank erhalten die Kinder Süßigkeiten oder etwas Geld um ihr Taschengeld aufzubessern.